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Bald rollende Büros zu vermieten

Die SBB wollen auf den Neigezügen Büros einrichten Foto: SBB

Die SBB werden in den Neigezügen auf der Jurasüdfusslinie rollende Büros einrichten. Geplant sind je drei Büroabteile pro Komposition, wie ein SBB-Sprecher auf Anfrage sagte. Bei Bedarf wird auch das Ruhewagenangebot ausgebaut.

Claudia Laubscher

Wer das Arbeiten im Zug nicht lassen kann, soll es künftig auf der SBB-Jurasüdfusslinie Genf-Yverdon-Biel-Olten-Zürich-Winterthur-Romanshorn bequemer haben. Auf dieser Linie sollen Anfang 2000 im Erstklassbereich der neuen Neigezüge (ICN) reservierbare, rollende Büros zum Einsatz kommen. Wie SBB-Sprecher Jean-Louis Scherz auf Anfrage sagte, sind pro Zugseinheit drei Büros geplant. Diese sollen gegen eine kleine Reservationstaxe jeweils mehreren Leuten Platz bieten und im gleichen Wagen untergebracht werden, wo das Restaurant ist. Auf einer geräumigen Arbeitsfläche können Geschäftsleute ihre Dossiers ausbreiten, für ihr Laptop ist ein Anschluss geplant. Die SBB sehen vor, bis Mai 2001 24 siebenteilige ICN-Kompositionen auf der Jurasüdfusslinie einzusetzen.

Sowohl in den Büroabteilen auf dieser Linie, als auch auf anderen stark frequentierten SBB-Strecken soll der Natelempfang verbessert werden. Zusammen mit der Swisscom seien die SBB derzeit daran, Empfangsverstärker an den Gleisen anzubringen, unter anderem auch zwischen Burgdorf und Herzogenbuchsee.

Bedürfnis nach Ruhe

Wen das Telefonieren beim Zugfahren stört, kann auf Intercity-Strecken zwischen St. Gallen und Genf, St.Gallen und Interlaken sowie Chur und Basel einen Erst- oder Zweitklassruhewagen aufsuchen. Diese sorgen auf 48 Intercity-Kompositionen für eine ruhige Fahrt. Kunden schätzen laut Scherz diese Wagen, die im vergangenen September versuchsweise und auf den letzten Fahrplanwechsel Ende Mai definitiv eingeführt worden sind. Je nach Nachfrage wird dieses Angebot auf den nächsten Fahrplanwechsel ausgebaut.

Die Durchsetzung der Ruhe in den mit Piktogrammen markierten Wagen ist oft schwierig. Das Zugbegleitpersonal könne in diesen Wagen keine Verbote aussprechen, sagte Jean-Louise Scherz. Es sei angewiesen, bei Reklamationen diskret einzuschreiten und zu vermitteln. Denn es gebe immer wieder Reisende, die das Natel im Ruhewagen benützten.

Absolute Stille unmöglich

«Es gibt tatsächlich Kunden, die denken, es müsse absolut still sein; das ist aber nicht umsetzbar», sagte der Zentralpräsident des Zugpersonalverbandes, Jakob Tribelhorn. Das Zugpersonal habe generell aber keine Probleme bei der Umsetzung des Gebots. Tribelhorn ist aber eher dafür, spezielle Wagen für Natelkunden zu schaffen, «wo die sich um die Ohren telefonieren können». Er geht davon aus, dass ein solches Bedürfnis durch den verbesserten Natelempfang sogar noch steigen könnte.

(AP, publiziert in der „Solothurner Zeitung“)


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